Neue Wege für die Zukunft
Wer in diesen Wochen und Monaten über Österreichs wirtschaftliche Zukunft spricht, landet unweigerlich bei zwei Begriffen: Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz. Beide sind wichtig, beide sind politisch hoch umstritten - und allzu oft werden sie gegeneinander ausgespielt. Als wäre es unmöglich, das Land gleichzeitig als Wirtschaftsstandort zu stärken und die Klimaziele zu erreichen. Doch diese Gegenüberstellung greift meiner Überzeugung nach zu kurz. Die notwendige Transformation unserer Energieversorgung ist nicht Hemmschuh der Wirtschaft, sie ist ihr Verbündeter.
Wir erleben gerade eine tektonische Verschiebung. Industrieländer, die frühzeitig in klimafreundliche Technologien investieren, können sich Wettbewerbsvorteile auf Jahrzehnte hinaus sichern. Das haben leider noch immer nicht alle begriffen. Klar ist, dass sich der Umbau der Energielandschaft alles andere als einfach gestaltet. Er ist vergleichbar einer Operation am offenen Herzen: alle lebenswichtigen Funktionen müssen während der Intervention gewährleistet sein. Das gilt für den menschlichen Organismus, trifft bildlich
gesprochen aber auch auf die Energieversorgung zu. Diese muss jederzeit und überall garantiert sein, zum Wohle der Gesellschaft und zum Wohle der Wirtschaft.